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Projektnummer | 69907408 |
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Projekttitel laut Förderbescheid | SaxoGrid - Sicherer Betrieb von Verteilnetzen für erneuerbare Energien in Sachsen |
Akronym | SaxoGrid |
Projektlaufzeit | 23.04.2018 - 30.11.2021 |
Forschungsschwerpunkt | Energie und Umwelt |
Projektkategorie | Forschung |
Projektwebseite | https://saxogrid.projekt.hszg.de/ |
SaxoGRID ist gefördert im Rahmen des Förderprogramm Nachwuchsforschergruppen der Sächsischen Aufbaubank und ist finanziert aus Mitteln der Europäischen Union und des Freistaates Sachsen.
Die fünf Wissenschaftler an der Hochschule Zittau/Görlitz und der TU Dresden arbeiten an Aspekten der Betriebssicherheit der sächsischen Verteilnetze. Der Zeitraum des Projektes beläuft sich von Juli 2018 bis Juni 2021.
Die Energiewende in Deutschland und Europa geht mit grundlegenden Änderungen in der Erzeugerstruktur und damit auch den Netzstrukturen einher. Während in der Vergangenheit die Versorgung der Verbraucher durch Großkraftwerke in den Übertragungsnetzen erfolgte, sind regenerative Erzeugungsanlagen größtenteils in den Verteilnetzen platziert.
Die Einspeisung durch regenerative Erzeugungsanlagen erfolgt dabei größtenteils über leistungselektronische Komponenten, die sich in ihrem elektrischen Verhalten wesentlich von den Generatoren konventioneller Kraftwerke unterscheiden. In der Regel werden die neuen Erzeugungsanlagen über Kabel angebunden, infolgedessen der bisherig hohe Freileitungsanteil im 110-kV- und in den Mittelspannungs-Netzen sinkt. Dieser in den letzten 25 Jahren erfolgte und perspektivisch zu erwartende Rückbau der konventionellen Kraftwerke trifft insbesondere auch die sächsischen Verteilnetze. Dies führt zu neuen An- bzw. Herausforderungen an den Betrieb der Netze und an die Betriebsmittel mit deren Isoliersystemen.
Die Verteilnetze zeichneten sich in der Vergangenheit durch eine hohe Versorgungsqualität aus, die auch in Zukunft beibehalten werden soll. Bisherige Konzepte zur Betriebsführung der Verteilnetze, insbesondere in kritischen Betriebszuständen, basieren aber auf den Netzstrukturen des konventionellen Netzbetriebs. Die Betriebsführung ist bisher auf Freileitungsnetze ausgelegt und muss auf die Anforderungen der Netze mit erhöhtem Kabelanteil und dezentralen regenerativen Erzeugungsanlagen erweitert werden.
Konzepte zur Betriebsführung der Verteilnetze müssen auf deren zukünftige Struktur angepasst bzw. neu entwickelt werden. Der wichtigste Bestandteil dieser Konzepte ist die Begrenzung des Erdfehlerstroms auf Werte, die die Personensicherheit und den stabilen Betrieb des Verteilnetzes garantieren. Die zunehmende Verkabelung und der Ausbau der Netze hat jedoch zwangsläufig größere Fehlerströme zur Folge. Des Weiteren führt die Zunahme von leistungselektronischen Baugruppen, sowohl auf der Seite der Erzeuger, als auch auf der Verbraucherseite, zu erhöhten Oberschwingungspegel, welche sich im Netz ausbreiten, Isolierungen beanspruchen und auch einen nicht unerheblichen Beitrag zum Fehlerstrom leisten.
Die Bestimmung und die Auswirkungen dieser erhöhten Fehlerströme und mögliche Gegenmaßnahmen werden derzeit kontrovers diskutiert und sind Bestandteil der Forschung. Die Auswirkungen der zusätzlichen Beanspruchung der Isolierungen der Betriebsmittel durch Oberschwingungen ist bisher weitestgehend unbekannt. Untersuchungen dazu sind folglich zwingend notwendig.
Zusammen mit den Partnern im Projekt werden die Einflüsse von Oberschwingungen in 110-kV- und Mittelspannungs-Netzen untersucht. Hierbei werden sowohl Themen des aus dem Betrieb der Netze, wie Erdungsanlagen und Resonanzen, als auch die Betriebsmittel und deren Isolation näher betrachtet.
Die Forschenden fokussieren sich hierbei jeweils auf eine Thematik. In regelmäßigen Treffen wird sich über Fortschritt und Anregungen ausgetauscht. Die Partnerfirmen sind durch Workshops und direkte Ansprechpartner involviert.
Durch die hohe Aktualität des Themas werden neue Strategien, Methoden und Versuchskonzepte entwickelt. Hierbei werden Simulationen und Messungen im Netz durchgeführt, aber auch Versuchsstände entwickelt um die Einflussgrößen abzudecken und im Kontext anderer Belastungen zu betrachten.
Der Fokus der Gruppe Hochspannungstechnik liegt auf den Einfluss von Oberschwingungen auf die Zuverlässigkeit von Feststoffisoliersystemen.
Die Arbeitspakete lassen sich in drei Hauptaufgaben unterteilen:
Die Untersuchungen sind bei höherfrequenter und verzerrter Spannungsbeanspruchung und unter verschiedenen Prüfbedingungen durchzuführen, um die genaue Einwirkung von Oberschwingungen zu bestimmen.
Der Forschungsschwerpunkt der Gruppe Energieversorgung liegt auf der Untersuchung des Ausbreitungsverhaltens von Oberschwingungen und deren Einfluss auf einpolige Fehlerströme.
Die Arbeitspakete lassen sich in drei Hauptaufgaben unterteilen:
Die gewonnenen Erkenntnisse der beiden Arbeitsgruppen werden zur Bewertung der Versorgungszuverlässigkeit und der Personensicherheit genutzt. Das Ergebnis der Forschung ist der Entwurf angepasster und innovativer Konzepte zur Betriebsführung von Verteilnetzen.
Die Arbeitspakte der Forschungsgruppe sind wie folgt strukturiert:
AP1: Einfluss regenerativer Erzeugungsanlagen und die Ausbreitung von Oberschwingungen
AP2: Einfluss von Oberschwingungen auf die Zuverlässigkeit und Lebensdauer von Isoliersystemen
AP3: Angepasste innovative Konzepte des Netzbetriebes für Verteilnetze
AP4: Wissenstransfer
Der zweite Workshop der Nachwuchsforschergruppe mit dem Thema Hochspannungstechnik fand am 27.02.2020 an der TU Dresden statt. Es wurde sowohl der aktuelle Stand der Technik als auch die ersten Ergebnisse vorgestellt und mit den Teilnehmenden diskutiert. Zu den Teilnehmern zählten Vertreter von Verteilnetzbetreibern, Dienstleister aus der Elektrobranche und akademischer Einrichtungen. Die Vorträge sind im Downloadbereich bereit gestellt.
Die Präsentationen der Nachwuchswissenschaftler stehen im Folgenden zum Download bereit:
Loh – Untersuchung von Isolierstoffen bei erhöhter Frequenz
Linde – Verluste in Feststoffisolierungen bei Oberschwingungen
Am 29. November 2019 fand an der TU Dresden ein Workshop zum Bereich der elektrischen Energieversorgung statt. Bei diesem stellte die Arbeitsgruppe Energieversorgung den aktuellen Erkenntnisstand ihrer Forschungsarbeit vor und diskutierte diesen mit den Gästen. Zu den Teilnehmern zählten Vertreter diverser Verteilnetzbetreiber, Dienstleister aus der Elektrobranche und akademischer Einrichtungen. Die Vorträge sind im Downloadbereich bereit gestellt.
Die Präsentationen der Nachwuchswissenschaftler stehen im Folgenden zum Download bereit:
Küchler – Die Aufteilung des Erdschluss-Reststroms im Erdungssystem
Dabow – Ansätze zur Bestimmung von Resonanzen mit Eigenwerten
Frowein – Einflussgrößen auf den Erschluss-Reststrom
Hänsch – Harmonische – Verhalten und Ausbreitung im Netz
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