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Projektnummer | 62677015 |
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Projekttitel laut Förderbescheid | Pflegefachkräftemangel und Migration: Rassismuskritische Organisationsentwicklung im Landkreis Görlitz |
Akronym | SMWK K (2023-2026) |
Projektlaufzeit | 01.05.2023 - 31.12.2026 |
Forschungsschwerpunkt | Transformationsprozesse in Wirtschaft und Gesellschaft |
Projektkategorie | Forschung |
Zuordnung | |
Kompetenzfeld | Transformationsprozesse in Wirtschaft und Gesellschaft Wissens- und Technologietransfer in die Region |
Themengebiet | Integration ausländischer Fachkräfte |
Grundeinheit | Fakultät Sozialwissenschaften |
Projektwebseite | https://f-s.hszg.de/fakultaet/forschung/fum |
Der Fachkräftemangel ist in den Klein-und Kleinstunternehmen der sächsischen Altenpflege und den sozialen Organisation insgesamt virulent. Diese Entwicklung ist Resultat des demografischen Wandels und prekärer Arbeitsbedingungen. Gleichzeitig protegieren der national-ökonomische Diskurs um den Fachkräftemangel sowie die Zunahme und wirtschaftspolitische Förderung von transnationaler Mobilität, etwa durch die Fach-und Hilfskräfteanwerbung in mittel-und osteuropäischen Ländern, eine berufliche Integration von Migrant*innen und geflüchteten Menschen in die Pflegebranche.
Studien von Dr. Monique Ritter in der Altenpflege der Stadt Dresden verweisen auf eine disparate Entwicklung. So zeigt sich eine auffällige Dominanz von Problematisierungs-und rassistischen Diskriminierungspraktiken –gegenüber (geflüchteten) Menschen, die als Schwarz und muslimisch gelesen werden –die eine Nicht-Zusammenarbeit auf Seiten der etablierten Pflegekräfte (der weißen Mehrheitsbevölkerung) präferieren lassen.
In der Konsequenz führen diese Praktiken zum Verlassen des Berufsfeld Altenpflege; eine Entwicklung, die im ländlichen Raum zu besonders prekären Bedarfslagen in der Daseinsvorsorge führen wird.
Das Projekt strebt eine vertiefte Untersuchung von Praktiken der Exklusion und möglichen Wege zur Inklusion in der beruflichen Zusammenarbeit mit Migrant*innen und geflüchteten Menschen in ambulanten Klein-und Kleinstunternehmen der Pflege im Landkreis Görlitz an.
Die Analyse fokussiert dabei den ländlichen und vom Strukturwandel geprägten Raum des Landkreises Görlitz; eine Region, in der – als Folge der Grenznähe zu Polen und Tschechien – eine verstärkte Zusammenarbeit mit Menschen aus mittel-und osteuropäischen Ländern erwartet werden kann.
Im Projektzeitraum wird die Situation bzgl. einer herkunftsdiversen Zusammenarbeit in der ambulanten Pflege im Landkreis Görlitz konturiert. Ein nachhaltiger Kontaktaufbau zu ausgewählten Pflegeeinrichtungen wird angestrebt, die sich für eine längerfristige forschungsbasierte und anwendungsorientierte Zusammenarbeit wie einen partizipativen Prozess einer rassismuskritischenOrganisationsentwicklung und damit auch für Bedingungen von ‚guter Arbeit‘ interessieren. Das Projekt ist als Anlaufforschung für die Erarbeitung weiterer Drittmittelanträge konzipiert.
Ein weiterer Schwerpunkt zur Anbahnung von Forschungsprojekten ist die Beschreibung von Prozessen der Anerkennung ausländisch erworbener Abschlüsse im Bereich der Sozialen Arbeit und Pflege. In einem ersten Schritt werden Prozesse der Anerkennung von Hochschulabschlüssen in den Blick genommen und in Anerkennung befindliche ausländische Fachkräfte befragt. In einem zweiten Schritt sollen auch berufliche Anerkennungsprozesse in den Blick genommen werden. Somit kann diese Anlaufforschung zwei Seiten in den Blick nehmen. |
Zurück zur Übersicht19.04.2025 15:01:37