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Projektnummer | 63307206 |
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Projekttitel laut Förderbescheid | Design Pattern für Online-Learning |
Akronym | DePOL |
Projektlaufzeit | 01.10.2015 - 31.12.2016 |
Forschungsschwerpunkt | Sonstiges |
Projektkategorie | Forschung |
Grundeinheit | Zentrum für E-Learning |
Projektwebseite | https://www.hszg.de/zfe/projekte/abgeschlossene-projekte/depol.html |
In den vergangenen Jahren wurden viele Methoden und Strategien für die Unterstützung der Lehre und des Lernens entwickelt (u.a. in der virtuellen Lehre, für Blended-Learning-Szenarien). Durch die fortschreitende Entwicklung des Webs (Stichwort Web 2.0) existieren eine Vielzahl von Werkzeugen und Systemen, deren Einsatz für die Hochschullehre interessant erscheint, eine Umsetzung aber bisher nicht erfolgreich verlaufen ist. Neben der Schnelllebigkeit wie solche Dienste auftauchen (und zum Teil auch wieder verschwinden) ist es vor allem die Menge an Möglichkeiten, die einem Lehrenden schnell den Überblick verlieren lässt. Auch wenn sich Dienste einmal etabliert haben, so ist deren nachhaltiger Einsatz nicht selbstverständlich. Ein Blick in den E-Learning-Bereich zeigt, dass Werkzeuge, Methoden und Strategien existieren, die sich aber bisher nicht im erhofften Maße durchgesetzt haben. Lernmanagementsysteme (wie OPAL) sind ein typisches Beispiel, das zeigt, welche Möglichkeiten existieren, aber dennoch sinnvolle und nützliche Funktionen ein Schattendasein fristen, weil deren Nutzen nicht erkannt wird oder deren Existenz unbekannt bleiben. Zudem existieren neben den technischen Kompetenzen vor allem Lücken in didaktischen Fragen, insbesondere wie Informations- und Kommunikationstechnologien didaktisch sinnvoll als Lehr-/Lerninstrument genutzt werden können. Hier zeigt sich, dass bisherige Problemlösungen (z.B. in der OPAL-Hilfe) über die Intention nicht hinaus gekommen sind.
Das Ziel des vorliegenden Vorhabens ist es einerseits, die mit dem Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien verbundenen typischen Problemstellungen im Lehr-/Lernkontext der Hochschullehre zu identifizieren um sie anschließend in Entwurfsmuster (Design Pattern – bisher maßgeblich verortet in der Architektur und Softwareentwicklung und inzwischen auf den didaktischen bzw. multimedialen Bereich übertragen – vgl. Niegemann, Domagk, Hessel, Hein, Hupfer, Zobel 2008) für einen schnellen und ressourcenschonenden Einsatz zu überführen. So soll gewährleistet werden, dass Lehrende ohne aufwendige Qualifizierungsmaßnahmen anhand verfügbarer Muster die jeweiligen passenden Lehrszenarien einschließlich passender Methoden und Werkzeuge auswählen können. Andererseits sollen theoriegeleitet Pattern formuliert und konkrete Lehr-/Lernszenarien abgeleitet werden, die es Lehrenden erlauben neue Lehr-/Lernkulturen zu erproben, deren Einsatz zwar (theoretisch) möglich ist, aber eine praktische Umsetzung bisher kaum oder gar nicht erfolgte (z.B. der Einsatz benutzergenerierter Lehr- und Lernmethoden, Konzepte des adaptiven und forschenden Lernens).
Vorhabenbeschreibung
Zielstellung und erwartete Ergebnisse des Teilvorhabens im Verbundprojekt Ziel des Projektes ist die Schaffung einer handlungsorientierten Methodensammlung (am Beispiel von OPAL), die es einem Lehrenden ermöglicht gezielt die für einen individuellen Anwendungsfall didaktisch passenden Methoden für seine Lehre auszuwählen. Dabei gilt es den Methoden auch jene Funktionen in OPAL zuzuordnen, die für den jeweiligen Methodeneinsatz geeignet erscheinen und wie die Umsetzung anhand der verfügbaren Werkzeuge möglich ist. Dabei soll keine neue OPAL-Hilfe geschaffen oder die bestehende überarbeitet werden, sondern Intention ist ein Pool i.S. eines „Bausteinkonzepts“ für konkrete Szenarien. Als theoretische Grundlage dient das Pattern-Konzept, mit dessen Hilfe anhand identifizierter Problemstellungen gezielt (übergreifende) Muster (Design Pattern) abgeleitet und anschließend Szenarien bzw. konkreten Anwendungsfällen zugeordnet werden. Dadurch können wiederkehrende (methodische und didaktische) Problemstellungen mittels konkreter Szenarien für eine breite Zielgruppe in der sächsischen E-Learning Community greifbar gemacht werden. Wie bereits oftmals angemerkt wird E-Learning noch nicht in dem Ausmaß eingesetzt, wie es vor dem Hintergrund der Lehr-/Lernunterstützung eigentlich angemessen wäre. Viele Gründe kommen hier in Betracht, vor allem Unwissenheit über vorhandene Möglichkeiten aber auch Ressourcenprobleme für die Umsetzung können durchaus als entscheidende Faktoren für den Erfolg (oder Misserfolg) von E-Learning- Maßnahmen angesehen werden. Insbesondere Schulungen gelten als zeit- und kostenintensiv, für die aus institutioneller (finanziell) aber auch individueller Sichtweise (Zeitmanagement) wenig Spielraum vorhanden ist. Zudem sind die Nutzungsmöglichkeiten von Informations- und Kommunikationstechnologien (z.B. OPAL) vielfältig, genau wie die jeweiligen Nutzungsinteressen der ELearning-Akteure (z.B. Dateidownload vs. Lernarrangement), wodurch es erforderlich wird aufzuzeigen, was technisch möglich ist und wie es in den jeweiligen Lehr-/Lernszenarien umgesetzt werden kann. Was bisher fehlt ist ein Instrument, das eine konkrete handlungsorientierte Unterstützung von Hochschullehrenden ermöglicht, ohne aufwendige Schulungsmaßnahmen aufwenden zu müssen und zugleich sicherstellt, dass ein didaktisch sinnvoller Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien in der Lehre unterstützt wird. Anhand von konkreten Lehr-/Lernszenarien und damit korrespondierenden Pattern können gezielt Bausteine (i.S. eines Methodenpools) z.B. in OPAL prototypisch dokumentiert werden. Insbesondere durch exemplarische Demonstrationen von konkreten Methoden können mediendidaktische Vorüberlegungen nicht nur angeregt sondern auch direkt unterstützt werden. Dadurch soll sichergestellt werden, dass Lehrenden ein Werkzeug zur Verfügung gestellt wird, das es ihnen erlaubt neue Lehr-/Lernkulturen zu erproben und im Anschluss die für ihre individuellen Zwecke in Frage kommenden Instrumente auszuwählen. Denkbar ist z.B. neue Konzepte zu präsentieren und anhand der identifizierten Pattern via OPAL konkrete Umsetzungsschritte zu präsentieren (z.B. wie das benutzergenerierte Assessment in der Praxis eingesetzt werden kann). Ein solches Vorgehen erlaubt nicht nur ein Erproben neuer Szenarien für die eigene Lehre, sondern zugleich kann aufgezeigt werden, wie etablierte Systeme im praktischen Einsatz genutzt werden können, was neben einer Förderung der technischen Kompetenz auch mediendidaktisches Wissen verbessert. Eine gezielte Förderung der Information- und Medienkompetenz korrespondiert zugleich mit einer Verbesserung der Lehrqualität, denn sowohl der Einsatz innovativer und digitaler Medien als auch auf das Lehrkonzept abgestimmte Anwendungsszenarien können sich positiv auf den Lehr-/Lernprozess auswirken. Damit kann das Teilvorhaben einen wichtigen Beitrag zur Qualitätssicherung der Lehre und des Lernens leisten. Dabei ist darauf zu achten, dass die Ergebnisse nicht nur für Lehrende von Bedeutung sein dürften und diesen zur Verfügung gestellt werden, sondern auch gezielt Studierende zu beachten sind. Qualifizierungen auf dem Gebiet der Informations- und Medienkompetenz stellen wesentliche Kompetenzen insbesondere für das lebenslange Lernen dar, deren Erlernen bzw. Förderung auch dem Aufgabenfeld von Hochschulen zuzuordnen sind. Denn analog zur Perspektive von Lehrenden müssen Studierende ebenfalls sowohl im Umgang mit neuen Lehr-/Lernmethoden geschult als auch für deren Anwendung motiviert werden. Aufwendige Schulungsmaßnahmen sind aufgrund der knappen Zeitressourcen der Studierenden (Bologna-Prozess) nur schwer vermittel- und realisierbar, so dass (Selbst-)Lernmodule i.S.v. Open Educational Ressources helfen können Informationen zeit- und ortsunabhängig zu konsumieren. Zudem erschließen Hochschulen zunehmend neue Zielgruppen („nontraditional students“), die sich aus unterschiedlichen Bildungsbiographien zusammensetzen und über differierende Lernerfahrungen bzw. Lernstrategien verfügen, aber zugleich die Anforderungen der Hochschulbildung meistern müssen (z.B. Konzepte des benutzergenerierten Assessments, Flipped Classroom, Virtuelle Seminare). Dadurch werden neue Lehr-/Lernansätze (Methoden, Strategien, Werkzeuge) erforderlich, deren Vermittlung zwangsläufig während des Studiums erfolgen muss. Mit dem geplanten Vorhaben soll auch diese Zielgruppe berücksichtigt werden, indem neben Lehrmethoden der Fokus auch auf Lernmethoden gelegt wird, die aufzeigen wie deren Einsatz zu erfolgen hat – einschließlich dem Einsatz der zugehörigen digitalen Medien (z.B. benutzergenerierte Lernmethoden). Folgende Ergebnisse können erwartet werden, wobei unter Berücksichtigung der verfügbaren Ressourcen eine (technische) Realisierung ggf. nicht vollständig erfolgen kann: Design Pattern (didaktische Entwurfsmuster) für den Lehr-/Lernansatz Didaktische Entwurfsmuster (Design Pattern) ermöglichen einen schablonenartigen Einsatz von (im vorliegenden Fall) Methoden/Werkzeugen für typische Lehr- und Lernszenarien. Dadurch können in nachhaltiger Weise bestimmte Anwendungsfälle wiederverwendet werden, wodurch Entwurfsmuster zur effizienten Problemlösung beitragen. Im vorliegenden Vorhaben sind Muster zu erwarten, die für bestimmte Lehr-/Lernszenarien typisch sind und die mit dem Einsatz von bestimmten Informations- und Kommunikationstechnologien korrespondieren.
Übersicht typischen Lehr-/Lernszenarien und deren Einsatz in der Lehre
Neben den konkreten Mustern ist zudem eine elaborierte Übersicht zu möglichen Szenarien einschließlich deren praktische Umsetzung für die Lehre zu erwarten, die neben den identifizieren Methodenanforderungen auch detaillierte handlungsorientierte Anleitungen für deren Realisierung vorsieht (z.B. in einem Lernmanagementsystem wie OPAL). Hierbei ist insbesondere der Schwerpunkt auf eine enge Verknüpfung zwischen den möglichen Szenarien und der konkreten technischen Realisierung (vor allem Konfigurationen für unterschiedliche Konstellationen) zu legen. Open Educational Ressources (OPAL-Kurs) für alle Nutzer der Lernplattform OPAL Die Ergebnisse werden als zentraler OPAL-Kurs allen Nutzern der Lernplattform zur Verfügung gestellt. Sie werden demnach in einen konkreten Kontext eingebettet und sollen unabhängig von der Hilfe nutzbar sein. Aus motivationaler und mediendidaktischer Perspektive sollen nicht nur klassische statische Medien wie Text und Bild zum Einsatz kommen, sondern verschiedene Medientypen insbesondere auch Audio- und Videosequenzen (v.a. Screencasts) Anwendung finden. Dabei ist eine stetige Erweiterung und Optimierung des Contents anzustreben, die durch eine gemeinsame Nutzung der sächsischen ELearning- Akteure (OPAL-Supporter und Lehrenden) erreicht werden soll („cross-institution collaboration“).
Zurück zur Übersicht12.12.2024 14:56:35