Menü
Projektnummer | 62437005 |
---|---|
Projekttitel laut Förderbescheid | Der Einfluss von Schlüsselarten auf Ökosystemdienstleistungen am Beispiel des Kleinen Klappertopfes Rhinanthus minor L. und seiner Wirtspflanze |
Akronym | Der Einfluss von Schlüsselarten auf Ökosystemdienstleistungen am Beispiel des Kleinen Klappertopfes |
Projektlaufzeit | 01.04.2017 - 31.12.2019 |
Forschungsschwerpunkt | Energie und Umwelt |
Projektkategorie | Forschung |
Zuordnung | |
Kompetenzfeld | Energie und Umwelt |
Themengebiet | Biodiversität |
Grundeinheit | Fakultät Natur- und Umweltwissenschaften |
Sachsens Rote-Liste-Art Rhinanthus minor L. (Kat. 3) zählt zu den besonders kennzeichnenden Pflanzenarten der FFH-Lebensraumtypen Flachland- und Bergmähwiesen (6510, 6520) und ist in der Kennartenliste für High-Nature-Value-Flächen Deutschlands aufgeführt. Im Sinne der ausbeutungsvermittelten Koexistenz ist der fakultative Hemiparasit in der Lage, dominierende Pflanzenarten (v.a. Fabaceae und Poaceae) zu Gunsten konkurrenzschwacher Arten zurückzudrängen. Die Schlüsselart spielt somit auch eine außerordentliche Rolle für das Management von Grünlandökosystemen, insbesondere den Bergmähwiesen, die aufgrund ihrer Artenvielfalt und Heterogenität besonders wertvoll für die Modellregion „südöstliche Oberlausitz“ sind und die Attraktivität des Naturparkes „Zittauer Gebirge“ stärken. Weiterhin ist dessen Präsenz für Bestäuber (v.a. Bombus, Apis), als Futterpflanze für z.B. Lepidoptera und für die Bodenfauna bedeutsam.
In diesem Projekt soll ausgehend von einem umfassenden ökosystemaren Ansatz die Variabilität des Kleinen Klappertopfes (Rhinanthus minor L.) und dessen Einfluss auf die Diversität der Lebensgemeinschaften im Gesamtökosystem in-situ erforscht werden. Die hemiparasitische Lebensweise des R. minor wirkt sich zunächst auf eine verminderte Fitness der Wirtspflanzen aus. Infolge dieses Selektionsdruckes kommt es zu Veränderungen in den Artmächtigkeiten und Artenzahlen der Pflanzengesellschaft, welche wiederum positive Auswirkungen auf die Folgediversität auf anderen trophischen Ebenen (z.B. bei Bestäubern) haben. Das wissenschaftliche Ziel dieses Projektes ist es, diese Wechselbeziehungen in ökosystemare Bewertungsansätze zu integrieren und darüber die Bereitstellung wichtiger Ökosystemfunktionen und –leistungen (z.B. Futter/Nahrung, Bestäubung, Biodiversität, Ästhetik, Erholung) abzuleiten. Weiterhin soll der Betrachtung der Diversität in ihrer Wertigkeit als essentielle Ökosystemdienstleistung (Non-use-Value) weiter nachgegangen werden.
Die wissenschaftlichen Arbeitsziele beinhalten grundlegende Untersuchungen zur Artenzusammensetzung und Diversität bzw. zur Abiotik (Standortgegebenheiten) mittels bewährter Methoden sowie zur Wirkung des Hemiparasiten auf die Biozönose des Gesamtökosystems und die anschließende Überführung in das Dienstleistungskonzept.
Zurück zur Übersicht22.12.2024 08:03:02